Dirndl kennen die meisten von uns vermutlich nur als fesche Tracht oder als Bezeichnung für "junges Mädchen". Dirndl ist aber in Österreich auch der Begriff für die Kornelkirsche. Eine dunkelrote Wildfruchtsorte. Pflücken soll man die Früchte nicht. Sie sind erst dann wirklich reif, wenn sie von selbst von den Sträuchern fallen. Geerntet wird ab Mitte August mit Netzen, die unter den Dirndlsträuchern ausgebreitet sind.
Dirndlfrüchte gedeihen im Pielachtal besonders gut welches sich südwestlich von St.Pölten bis zum Bergmassiv Ötscher erstreckt. Die Bauern pflegen ihre Sträucher. Sie sind ein Naturgut und werden nicht gefällt. Im Pielachtal wachsen Hunderte davon, etliche sind mehr als 800 Jahre alt. Aus den tiefroten Früchten werden von Hand in alter Tradition beliebte Spezialitäten in einer Qualität hergestellt welche in Supermärkten nicht erhältlich ist: fruchtige Dirndlmarmelade, köstliches Dirndlchutney, Dirndl-Balsamessig, Dirndllikör und Dirndlbrand.
Die traditionelle Verwendung der Kornelkirschen im Pielachtal geht gesichert bis in die Zeit Maria Theresias zurück (18. Jahrhundert).
Zahlreiche römische Schriftsteller wie Horaz, Ovid, Plinius der Ältere und Vergil erwähnten den „cornus“ (Kornelkirschenbaum) bereits in ihren Werken.
Schon im 12. Jahrhundert hatte die heilige Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) in ihrem medizinischen Werk „Physica“ ein Kapitel der Heilkraft der Kornelkirsche gewidmet.
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